Montag, 18. Juni 2018

Spagat


Kennen Sie das, dieser Spagat, zwischen Familie, Beruf, Haushalt und dem ganzen anderen Mist?

Bestimmt!

Es gibt Tage, da glaube ich, dass wir alle mit Mann und Maus im Chaos untergehen. Dass wir die Kinder im Stress an der Supermarktkasse vergessen oder erst gar nicht mehr den Weg nach Hause finden und alle auf der Parkbank übernachten müssen.

Der Haushalt schwebt hier immer in einem Zwischenstadium. Erträglich dreckig bis, das Gesundheitsamt macht die Bude hier dicht. Ständig suchen wir Sachen und finden plötzlich und unerwartet Dinge, die wir schon längst verschollen glaubten.

Unangekündigte Besuche freuen uns tatsächlich sehr, doch stellen sie auch eine logistische Herausforderung dar. Innerhalb von wenigen Sekunden muss abgecheckt werden, ob der Besuch eintreten kann ohne über, Schulranzen, Schuhe, Kisten, Tüten, Wäsche oder den Hund zu fallen. Ist die Toilette für haushaltsfremde Personen benutzbar oder sollten wir doch lieber erst desinfizieren? Und im Sommer: sind alle Familienmitglieder ausreichend bekleidet? Wissen Sie, in Unterhose vor dem Besuch zu stehen ist amüsant, aber nicht für einen selbst.

Dann immer diese Terminplanung. Wann hat Kind1 sein Schulfest, ist kind2 dabei oder hat es eine eigene Veranstaltung, müssen wir uns aufteilen, müssen wir etwas backen oder organisieren, sind Besuchskinder da, wo holen wir diese ab, haben wir beide an diesem Tag fei oder muss einer arbeiten, wird das Besuchskind abgeholt, bleibt es zum Essen, wann ist der Sport, findet der Musikunterricht statt, haben wir den Termin für die Oma eingeplant, ist genug Essen da, hat jemand das Klo geputzt, war der Hund draußen?

Schön sind dann auch immer diese Infozettel aus der schule oder Kita. Es gibt Wochen, da sehe ich vor lauter Zetteln nicht meinen Kühlschrankgriff!

Oder sind Sie auch in einer Klassen- WhatsApp-Gruppe? Ich sage Ihnen, falls Sie noch nicht in diesen Genuss gekommen sind, großartig! Wenn Sie denken, so, alles erledigt, abgearbeitet, dann kommt bestimmt eine supertolle Elternnachricht! Die von wieder supertollen Miteltern ganz großartig kommentiert wird und Sie dann einfach mal unflätige Begriffe in diese Gruppe schreiben wollen. Tun Sie aber nicht, sondern nehmen sich ein Bier und genießen.

Manchmal, da denke ich, ob ich einfach ein bisschen verrückt bin. Mir fehlt eine saubere aufgeräumte Wohnung, doch hasse ich Putzfrauen. Also motze ich still und heimlich vor mich hin, wenn ich putze. Ich rege mich über die vergeudete Zeit auf, die ich für das Putzen benötige, doch denke ich mir, dass es schlimmere Zeitverschwendungen gibt, als sein Zuhause sauber und ordentlich zu halten. Mich nerven diese festen Termine der Kinder, doch freuen die sich wahnsinnig darauf. Auch Besuchs Kinder finde ich grenzwertig, die machen auch schmutz und sagen komische Sachen, wie, du, Nina, ich habe auch schon mal gekotzt, oder sie springen zwei Meter aus dem stand in die Höhe, weil der Hund kommt und schreien. Aber es sind die freunde meiner Kinder. Ich kann mir ja auch die freunde einladen, die ich möchte, die müssen meine Kinder ja auch ertragen.



Dieser Alltag schafft mich und bringt mich tatsächlich an meine Grenzen! Aber mit einem Lächeln! Und morgen ist auch noch ein Tag!

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