Kennen Sie das, dieser Spagat, zwischen Familie, Beruf,
Haushalt und dem ganzen anderen Mist?
Bestimmt!
Es gibt Tage, da glaube ich, dass wir alle mit Mann und Maus
im Chaos untergehen. Dass wir die Kinder im Stress an der Supermarktkasse vergessen
oder erst gar nicht mehr den Weg nach Hause finden und alle auf der Parkbank
übernachten müssen.
Der Haushalt schwebt hier immer in einem Zwischenstadium.
Erträglich dreckig bis, das Gesundheitsamt macht die Bude hier dicht. Ständig
suchen wir Sachen und finden plötzlich und unerwartet Dinge, die wir schon
längst verschollen glaubten.
Unangekündigte Besuche freuen uns tatsächlich sehr, doch
stellen sie auch eine logistische Herausforderung dar. Innerhalb von wenigen Sekunden
muss abgecheckt werden, ob der Besuch eintreten kann ohne über, Schulranzen,
Schuhe, Kisten, Tüten, Wäsche oder den Hund zu fallen. Ist die Toilette für
haushaltsfremde Personen benutzbar oder sollten wir doch lieber erst
desinfizieren? Und im Sommer: sind alle Familienmitglieder ausreichend
bekleidet? Wissen Sie, in Unterhose vor dem Besuch zu stehen ist amüsant, aber
nicht für einen selbst.
Dann immer diese Terminplanung. Wann hat Kind1 sein
Schulfest, ist kind2 dabei oder hat es eine eigene Veranstaltung, müssen wir
uns aufteilen, müssen wir etwas backen oder organisieren, sind Besuchskinder
da, wo holen wir diese ab, haben wir beide an diesem Tag fei oder muss einer
arbeiten, wird das Besuchskind abgeholt, bleibt es zum Essen, wann ist der
Sport, findet der Musikunterricht statt, haben wir den Termin für die Oma
eingeplant, ist genug Essen da, hat jemand das Klo geputzt, war der Hund draußen?
Schön sind dann auch immer diese Infozettel aus der schule
oder Kita. Es gibt Wochen, da sehe ich vor lauter Zetteln nicht meinen Kühlschrankgriff!
Oder sind Sie auch in einer Klassen- WhatsApp-Gruppe? Ich
sage Ihnen, falls Sie noch nicht in diesen Genuss gekommen sind, großartig!
Wenn Sie denken, so, alles erledigt, abgearbeitet, dann kommt bestimmt eine
supertolle Elternnachricht! Die von wieder supertollen Miteltern ganz großartig
kommentiert wird und Sie dann einfach mal unflätige Begriffe in diese Gruppe
schreiben wollen. Tun Sie aber nicht, sondern nehmen sich ein Bier und genießen.
Manchmal, da denke ich, ob ich einfach ein bisschen verrückt
bin. Mir fehlt eine saubere aufgeräumte Wohnung, doch hasse ich Putzfrauen.
Also motze ich still und heimlich vor mich hin, wenn ich putze. Ich rege mich
über die vergeudete Zeit auf, die ich für das Putzen benötige, doch denke ich
mir, dass es schlimmere Zeitverschwendungen gibt, als sein Zuhause sauber und
ordentlich zu halten. Mich nerven diese festen Termine der Kinder, doch freuen
die sich wahnsinnig darauf. Auch Besuchs Kinder finde ich grenzwertig, die
machen auch schmutz und sagen komische Sachen, wie, du, Nina, ich habe auch
schon mal gekotzt, oder sie springen zwei Meter aus dem stand in die Höhe, weil
der Hund kommt und schreien. Aber es sind die freunde meiner Kinder. Ich kann
mir ja auch die freunde einladen, die ich möchte, die müssen meine Kinder ja
auch ertragen.
Dieser Alltag schafft mich und bringt mich tatsächlich an
meine Grenzen! Aber mit einem Lächeln! Und morgen ist auch noch ein Tag!
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